Friday, February 13, 2015

CD Player Reparaturansätze (German)

Hallo zusammen!

hier nur ein paar Gedanken zu CD-Player-Reparaturen, die ich in der letzten Zeit hatte. Dies ist besonders gedacht für Leute (wie mich), die wertige alte Geräte schätzen und am Leben erhalten möchten. Oft wandern alte Schätzchen aufgrund von völlig banalen Fehlern im Müll. Es ist oft nur Pfennigkram, den man investieren müsste, um dem Player ein zweites Leben zu schenken.

Oft unverzichtbar ist zur Reparatur neben passendem Werkzeug die Wartungsanleitung (zu neudeutsch: das Service Manual). Hier ist Vorsicht geboten, denn eine Suche bei Google bringt oft erst einmal einen Haufen Links zu Anbietern, die Service Manuals nur gegen Geld hergeben, und das teilweise zu unverschämten Summen. In den meisten Fällen ist das unnötig, weil ein paar Suchtreffer weiter z.B. elektrotanya.com auftaucht, wo man als unregistrierter Nutzer immerhin zwei Dokumente pro Tag herunterladen darf.

Ein paar der typischen Fehler, die ich in der letzten Zeit hatte, und allgemeine Erfahrungen seien hier erwähnt.
Bilder kommen noch, wo es sinnvoll ist. Bis dahin müsst Ihr leider mit trockenem Text vorlieb nehmen :)
Ich hoffe, ich kann mit den hier gesammelten Informationen einen bescheidenen Beitrag zur Repair-Kultur leisten, die hoffentlich die Wegwerfgesellschaft wieder ablöst.
Dies ist ein "Brainstorming" ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Über Kommentare und Ergänzungen freue ich mich!

Fehlerbild: Gerät schaltet nicht ein

Trotz Netzkabelanschluss kommt beim Player "nichts an", d.h. das Display bleibt dunkel und nichts regt sich, wenn er eigentlich einschalten sollte. Im Grunde gilt dies nicht nur für CD-Player, sondern für alle Geräte, die am Stromnetz hängen.
Folgende Ursachen wären denkbar:

Schmelzsicherung
  • Netzkabel brüchig? Speziell dort, wo die Stecker aufhören, werden die Kabel gerne porös, vor allem, wenn sie stark abgeknickt wurden.
  • Sicherung geflogen? Die meisten Geräte haben auf der Primärseite der Stromversorgung eine Schmelzsicherung, die möglicherweise durchgebrannt ist. Das muss nicht immer heißen, dass es ein Defekt am Gerät war. Auch Blitzschlag oder Überspannungen im Stromnetz können eine Ursache sein. Die Sicherung lässt sich in den meisten Fällen einfach herausnehmen und durchmessen. Bei Glassicherungen sieht man häufig schon mit bloßem Auge, dass der Sicherungsdraht nicht mehr durchgeht.
  • Sofern Strom auf der Primärseite des Netzteils / Trafos ankommt, wird es Zeit, die Sekundärseite zu messen. Hierzu braucht man oft schon ein Service Manual, da von den Transformatoren sekundärseitig meist mehrere Abgriffe wegführen und die Belegung in den seltensten Fällen direkt am Trafo oder auf der Platine ersichtlich wird
  • Gleichrichtung, hier "diskret"
    durch einzelne Dioden (oben links)

  • Als nächstes folgt im Gerät typischerweise die Gleichrichtung und Spannungs-Stabilisierung. Die beteiligten Bauteile stehen im Betrieb unter einer beachtlichen Belastung und können deshalb durchaus mal defekt sein. Sowohl Gleichrichter als auch Spannungsregler sind zum Glück meistens nicht teuer, das Service Manual hilft dabei, zu ermitteln, wo welcher Gleichstrom zu messen sein sollte

Möglich ist natürlich auch, dass das Gerät teilweise einschaltet, d.h. beispielsweise erscheint etwas im Display, bei Fluoreszenz-Displays fangen die Quergespannten Heizkathodendrähte leicht zu glühen (das sieht man am besten bei ansonsten dunkler Umgebung), vielleicht regt sich auch etwas im Bereich der Mechanik, aber das Gerät kommt über einen gewissen Zustand nicht hinaus und erreicht die Betriebsbereitschaft nicht.

Transformator (Sicherung / Primärseite links)

Jedes Gerät macht beim Einschalten eine mehr oder weniger lange Sequenz von Selbsttests durch. Ein paar Ideen, was zum "Aufhängen" des Geräts beim Einschalten führen könnte:

  • blockierter Spindelmotor
  • blockierter Laser-Pickup (--> Transportsicherung?)
  • blockierter und damit dauerhaft gedrückter Taster
  • eine Infrarot-Lichtquelle im Raum, die den IR-Empfänger am Gerät, falls vorhanden, durcheinanderbringt
  • teilweiser Ausfall der Stromversorgung
  • lockerer oder gar nicht gestecktes Verbindungskabel intern
  • defekte Elkos im Netzteil (s. unten)
  • defekter Quartz-Oszillator im Bereich des Systemprozessors
Schlimmstenfalls ist der Systemprozessor, der in jedem CD-Player steckt, aber in fast jedem anders aussieht, defekt und muss getauscht werden.
Manche Player lassen sich durch bestimmte Tastenkombinationen beim Einschalten in einen Service Mode versetzen, in dem man möglicherweise Status- und Fehlerinformationen abrufen kann. Das ist ohne Service Manual kaum zu schaffen - teilweise nicht einmal mit ihm, da die Informationen immer relativ kryptisch sind und es auch Fehlercodes gibt, die in den offiziellen Dokumenten unterschlagen werden.

Special: Elektrolyt-Kondensatoren (Elkos)

Aus schmerzlicher eigener Erfahrung hier noch ein wichtiger Hinweis: speziell im Bereich des Netzteils verbauen die Hersteller gerne großzügig dimensionierte Filter-Elektrolyt-Kondensatoren, die den Strom glätten und kurze Netzausfallzeiten überbrücken. Sie speichern also Strom, bei ausgeschaltetem Gerät verflüchtigt sich dieser nur langsam, je nachdem, wie viel Elektronik dranhängt. Man sollte alle größeren Elkos auf jeden Fall entladen, bevor es mit der Fehleranalyse weitergeht. Denn dieser gespeicherte Strom ist durchaus gefährlich. Zum Beispiel beim Fotoblitz ist letztlich auch ein Elko das zentrale Element, und man kann sich vorstellen, wie viel Energie er speichern kann. Niemand möchte so einen Schlag direkt abbekommen, zumal es dann auch noch Gleichstrom ist, der erheblich gefährlicher ist als Wechselstrom.
Auch für die Elektronik im Gerät ist die Ladung der Elkos nur an der richtigen Stelle ungefährlich. Wenn man versehentlich den Elko mit einem Bauelement kurzschließt (so passiert, als eine Messspitze abgerutscht ist), dann entlädt sich die gepufferte Energie durch das Bauteil und alle nachfolgenden Bauteile. Oft geht dabei sehr viel gleichzeitig kaputt, was die Fehlersuche auf ein ganz neues Level hebt.
Daher unbedingt die Elkos immer zunächst entladen! Das geht z.B. mit einer Glimmlampe oder auch einer handelsüblichen 230V-Glühlampe, über die man die beiden Pole des Elkos verbindet. Sie leuchtet beim Entladen nicht unbedingt, aber sie bietet einen geringen Widerstand und ist ein ideales Teil zum "Verbrennen" der überschüssigen Energie. Mit einem Multimeter kann man die Restspannung messen, sie sollte nach dem Entladen deutlich niedriger sein. Es ist normal, dass beim Messen nach dem Entladen die Spannung langsam wieder ansteigt. Wem das zu heikel ist, der kann den Entladevorgang beliebig oft wiederholen. Die Elkos nehmen hierbei keinen Schaden, es gibt kein "Tiefentladen" oder Memory-Effekte.

Geduldsspiel Temperatur

Trivial, aber oft ein Schock, den man sich ersparen kann: Feuchtigkeit durch Temperaturunterschiede. Speziell, wenn man in der kalten Jahreszeit ein Gerät kauft, und dieses per Lieferdienst kommen lässt, dann hat das Gerät einige Zeit in einem ungeheizten Lager oder einem ungeheizten Transportraum verbracht. Es hat also praktisch Außentemperatur. Jeder Hersteller weist im Handbuch darauf hin, vor der Inbetriebnahme darauf zu achten, dass das Gerät Zeit hatte, Raumtemperatur anzunehmen. Egal, welche Sorte Gerät, es ist auf jeden Fall schonender für alle Bauteile, wenn die Temperaturdifferenz nicht allzu hoch ausfällt.
Beim CD-Player kommt hinzu, dass die Laser-Optik natürlich klare Sicht auf die CD braucht. Wenn sie sehr kalt ist und in einen normal geheizten Raum kommt, dann schlägt sich die Luftfeuchtigkeit an allen kalten Stellen nieder, u.a. auch auf der Linse der Optik und macht sie zeitweise "blind".
Dass der Player dann nicht abspielen will, liegt auf der Hand. Das Angleichen der Temperatur zwischen Gerät und Raumluft sollte man abwarten. Man könnte per Fön oder Heißluftgebläse die Sache beschleunigen, jedoch ist das für die Bauteile nicht unbedingt gut, und ins Innerste eines CD-Players gelangt man eigentlich auch nur, wenn man ihn direkt öffnet - nicht jedermanns Sache. Also ist hier Geduld gefragt, die sich aber auszahlt.

Mechanik: Transportsicherung

Gerade bei CD-Spielern verbauen viele Hersteller eine Transportsicherung in der einen oder anderen Form. Sie sorgt dafür, dass der empfindliche Laser-Schlitten sich während des Transports nicht frei bewegen und somit hin- und herschlagen kann. Das könnte zur Dejustage der Lasereinheit führen, aber auch zum Totalschaden, weil die Laseroptik meist nur an dünnen Metallfedern aufgehängt ist, die bei zu hoher Beschleunigung verbiegen können und somit die Abtasteinheit unbrauchbar machen.
Transportsicherungen werden sehr verschieden ausgelegt. Meistens über den Geräteboden zu erreichen, ist es mal eine Schraube (oder zwei), die komplett herausgedreht werden muss, manchmal ein drehbares Element, das man per Schlitz-Schraubendreher um 90 bis 180° drehen muss, um die Mechanik freizugeben, manchmal auch ein Knopf, an dem man ziehen oder den man drücken muss. Meist ist das Handling der Transportsicherung per Aufkleber oder Stanzung im Geräteboden ersichtlich, ggf. hilft auch die Bedienungsanleitung, die man ebenfalls über Google in den meisten Fällen kostenlos findet.

Transportsicherung eines Technics SL-P111: zur Inbetriebnahme drücken

Während es beim Versand natürlich ausdrücklich empfohlen ist, die Transportsicherung zu setzen, muss man die Käufer mindestens so gründlich auch darauf hinweisen, dass es sie gibt und wie man sie wieder deaktiviert, sonst ist die Reklamation so gut wie sicher. Denn ein CD-Player, der seinen Laser nicht oder nur eingeschränkt bewegen kann, sieht zumindest für den Laien erst mal nach einem Defekt aus.

Typisches Verhalten bei vergessener Transportsicherung:

  • die Schublade kann nicht oder nicht vollständig ausfahren, oder ist dabei stark gebremst
  • es können nur die ersten Sekunden, maximal Minuten, einer CD abgespielt werden, dann "hängt" der Laser und wiederholt dieselbe Passage immer und immer wieder oder springt
  • nach dem Einlegen einer CD verhält sich der Player so, als habe man gar keine Scheibe eingelegt ("no disc" im Display, oder gar eine Error-Meldung)
  • der Player gibt auffällige Geräusche von sich

Mechanik: Schublade / Riemenantrieb

Ausgeleierter / spröde gewordener Riemen
Ein Relikt aus Urzeiten, das die grundlegende Funktion eines CD-Players oft behindert, ist der elende Gummiriemen, mit dem die Schublade bewegt wird. Ein Großteil der Hersteller setzt auf diese Riemen, weil die Schublade nun mal der gefährdetste Teil des ganzen Players ist. Hier ist der mechanische Teil der Mensch-Maschine-Schnittstelle, und Menschen machen ja gerne mal Fehler. Sie drücken auf "Open", wenn vor der Schublade kein Platz ist, oder halten sie fest, wenn sie im Gerät verschwinden will, oder geben ihr einen herzhaften Schubs, um sie zu schließen, wenn es ein leichtes Antippen auch getan hätte.
Um hier weitergehende mechanische Schäden zu verhindern, planen Hersteller den Gummiriemen als Entkopplung dazwischen. Im Zweifelsfall rutscht dieser einfach durch, wenn die mechanische Belastung höher als geplant ist, und schützt so den Antrieb.

Schubladenriemen (Antrieb links, Übersetzung rechts)
Der unwiderlegbare Nachteil eines Gummiriemens ist aber leider, dass er altert. Das Gummi trocknet aus und wird spröde, der Riemen reißt entweder irgendwann oder rutscht durch, die sichere Kopplung von Antrieb und Schublade besteht nicht mehr. Zu erkennen ist dies an einer nicht mehr glatten, geschmeidigen Oberfläche, und wie beim Exemplar oben dargestellt, dass der Riemen nicht mehr kreisrund ist, sondern eine unrunde Form angenommen hat und diese behält (das deutet auf sehr lange Lagerung ohne Bewegung hin).  Am Player äußert sich das Problem darin, dass man der Schublade helfen muss, sich zu bewegen - meistens ist eher das Ausfahren der Schublade betroffen als das Einziehen.
Eine Reinigung des Riemens bringt manchmal kurzzeitige Besserung, aber auf Dauer ist ein Austausch angesagt, da es kaum möglich ist, solche Riemen nachhaltig aufzufrischen.

Steuer-Zahnrad mit Kontakten (oben)
Die Aufgabe der Schubladenmechanik ist neben dem Transport der CD, dass die CD beim Einlegen über das Laufwerk gehoben und am richtigen Punkt abgesenkt wird, nämlich auf dem Teller des Spindelmotors. Die Schubladen bestehen daher meistens aus einem festen "Rahmen" und einem darin beweglichen Teil, der in der Höhe variert werden kann. Wenn die Schublade nach dem Einfahren an ihrer Endposition ankommt, fixiert ein Gegenstück von oben die CD, es wird gleichzeitig mit der Schublade abgesenkt und übt einen leichten Druck auf die CD aus, um deren mechanischen Kontakt mit dem CD-Teller (Spindelmotor) zu sichern. In manchen Modellen wird alternativ das gesamte Laufwerk beim Auswerfen der CD abgesenkt und nach dem Einlegen einer CD angehoben. Beide Varianten erfordern das zeitlich genau koordinerte Zusammenspiel von einigen mechanischen Komponenten, und auch elektronischen wie z.B. der Erkennung, ob die Schublade "hinten angekommen" oder "ganz ausgefahren" ist, was über entsprechende Schalterkontakte an die Steuerung weitergeleitet wird. Hier lauern diverse Fehlerquellen.

Das Zusammenspiel der Schubladenmechanik und dem Laufwerk erfolgt oft über entsprechend codierte Zahnräder mit Führungsspuren, in denen die "Nasen" anderer Komponenten geführt werden, um diese Elemente entsprechend zu bewegen. Das alles funktioniert natürlich nur, wenn die Ausgangsposition aller beteiligten Komponenten auch stimmt.
Selbst bei einer intakten Mechanik ist es deshalb vor der Montage unbedingt anzuraten, dass man Fotos vom Zustand "Schublade ganz draußen" und "Schublade ganz drinnen" macht, insbesondere von den steuernden mechanischen Teilen, damit jederzeit klar ist, was wohin gehört.
Bei starken Erschütterungen oder Gewaltanwendung kann z.B. ein mechanisches Teil seine Führung ungewollt verlassen und blockiert dann den Ablauf. Leider sind die Details zur Schubladenmechanik meistens nicht einmal im Service Manual beschrieben, so dass man sich ggf. intuitiv herantasten muss.
Meistens ist der Schubladentransport größtenteils aus Kunststoff und man muss nichts justieren. Es muss nur alles am richtigen Fleck sein, und eine gewisse Schmierung ist erforderlich. Kunststoff kann leider auch brechen, so dass man bei der ersten Demontage gut darauf achten sollte, ob irgendwelche losen Teile im Player liegen. Keines davon sollte man ungeachtet wegwerfen, sondern muss bei einer Fehlfunktion immer in Betracht ziehen, dass genau so ein herumfliegendes Teil auch Teil des Problems sein kann. Es gilt dann herauszufinden, wohin es ursprünglich gehörte und ob es ggf. wieder befestigt, eingeklipst, angeklebt werden kann. Falls nicht, wird es je nach Alter des Geräts sehr schwer, Ersatz zu finden, denn fast jedes Player-Modell hat sehr individuelle mechanische Bestandteile, und nach 10 Jahren kann man nicht erwarten, dass noch irgendein Händler gleichwertige passende Neuteile liefern kann.

Die Kontakte an der Schublade sind auch eine häufige Fehlerquelle. Oft handelt es sich dabei um nicht mehr als offenliegende Metallzungen (s. Abbildung oben), die durch die Mechanik gegeneinander gedrückt oder voneinander getrennt werden. Der dabei entstehende oder aufgehobene elektrische Kontakt verrät der Steuerungslogik den Zustand - oder eben auch nicht. Da die Kontakte fast grundsätzlich offenliegen, unterliegen sie auch der Korrosion und die Kontakteigenschaften werden mit der Zeit schlechter. Das kann dazu führen, dass der Player nicht mehr merkt, wenn die Schublade bereits an ihrer Endposition angekommen ist, und immer weiter versucht, die Schublade zu bewegen. Einige Player geben dies nach einer Zeit auf, um die Mechanik zu schonen, einige versuchen es bis es raucht. In beiden Fällen wird der Player jedenfalls nicht einmal anfangen, die eingelegte CD zu lesen, geschweige denn sie abzuspielen.
Die Metallkontakte sind relativ einfach zu reinigen, allerdings ist etwas Feingefühl nicht schlecht, denn die Metallzungen sind oft nur hauchdünn und können leicht versehentlich verbogen werden. Zwar lassen sie sich noftalls auch zurückbiegen, aber nicht beliebig oft, und sowohl die Timing- als auch die mechanischen Parameter verändern sich, und das kann neue Fehler bringen, die man eigentlich nicht haben will.
Für die erste Reinigung empfehle ich ein Blatt Papier, gerne auch dickeres (120g/qm), in das kurz vorher ein paar Tropfen Isopropyl-Alkohol eingezogen sind. Hierbei nicht zu lange warten, sonst ist der Alkohol gleich wieder verflogen. Das Papier schleift die Kontakte, aber aufgrund seiner Struktur nur sehr sanft. Der Alkohol reinigt Verschmutzungen. Gegen die Korrosion hilft beides nur bei leichten Fällen. Wenn die Korrosion weiter fortgeschritten ist, hilft nur z.B. feines Sandpapier, das man vorsichtig über die Kontaktflächen zieht. Hier ist die Kunst, nicht ungeduldig zu sein. Das Ergebnis ist besser, wenn man mehrmals mit nur ganz leichtem Druck arbeitet statt einmal mit viel - es ist schnell zu viel und man hat etwas verbogen.
as Ergebnis lässt sich ja jederzeit leicht überprüfen. Man ist im Grunde am Ziel, sobald sich die Schublade wieder normal benimmt. Abschließend kann man die Kontakte noch mit Kontaktspray oder Oszillin-Spray behandeln, dann bleiben sie länger frei von neuer Korrosion.

Mechanik: Laufwerksaufhängung

In den meisten CD-Spielern ist das Laufwerk nicht starr mit dem Chassis verbunden, sondern durch Metallfedern oder Gummiteile (oder beides). Dies soll sicherstellen, dass während Erschütterungen der Player beim Abspielen trotzdem in der Spur bleibt. Natürlich sind auch Schrauben im Spiel, aber sie sind relativ lang, um eine Beweglichkeit innerhalb der Pufferung zu gewährleisten.
Insbesondere wenn Gummiteile alleine für die Entkopplung zuständig sind, gibt es bei älteren Geräten Probleme, da auch diese Teile altern, spröde werden oder gar ganz zerfallen. Die Pufferung ist damit nicht mehr gegeben, das Laufwerk kann in eine Schräglage geraten und sich mit der Schubladenmechanik in die Quere kommen, so z.B. beim Grundig CD-904, wo ein Teil des Laufwerks abgesenkt wird, wenn die Schublade in Bewegung ist.

Mechanik: Laser-Antrieb, Probleme und Lösungen

Die Laser-Antriebsmechanik der CD-Player kann man grob in diese Kategorien einteilen:
  1. Schwingarm: dies sind die berühmten Philips CDM-Laufwerke aus Aluminium-Druckguss, wo der Pickup auf einem Kreissegment zwischen Innen- und Außenrand der CD bewegt wird. Der Pickup ist also selbst drehend gelagert. Obwohl nur Philips diese Laufwerke baut, finden sie sich besonders in sehr hochklassigen CD-Playern. Gegen Erschütterungen ist der Antrieb wegen seiner Leichtläufigkeit relativ empfindlich.
  2. Linearmotor: der Laser wird auf einer schnurgeraden Strecke zwischen CD-Innen- und Außenrand bewegt und läuft dazu auf zwei Stahlstangen (oder zumindest auf einer, wobei die andere Seite reibungsarm frei läuft, z.B. in einer Plastikschiene). Der eigentliche "Motor" ist eine Spule, die dazu parallel über einem Permanentmagneten verläuft und über die zugeführte Spannung in beide Richtungen bewegt werden kann. Dieser Ansatz ist dem von Festplatten nicht unähnlich und sorgt für einen leisen und sehr schnell reagierenden Antrieb, der bei Erschütterungen aber auch schon mal aus dem Takt geraten kann.
  3. Schneckenantrieb: hier wird der Laser ebenfalls linear geführt, allerdings mit einem Schneckengewinde, in das der Pickup "eingehängt" ist, und das den Pickup durch Links- bzw. Rechtslauf entsprechend nach innen oder außen bewegt. Je nach verwendetem Motor und dessen Ansteuerung kann ein Schneckenantrieb recht schnell sein, aber üblicherweise nicht so schnell wie die vorherigen beiden Varianten. Die auch aus Diskettenlaufwerken bekannte Technik verwendet Schrittmotoren, die dank ihrer mechanischen Genauigkeit und Steuerbarkeit eine gute Abtastsicherheit auch unter rauen Bedingungen leisten können.
  4. Zahnradantrieb: noch eine Variante der linearen Führung, aber in diesem Fall verfügt der Pickup über eine Zahnstange, die durch eine Zahnrad-Übersetzung mit einem normalen Motor gekoppelt ist. Die Führung des Pickups ist dabei normalerweise ebenfalls mit mindestens einer Stahlstange stabilisiert. Während dieser Antrieb sehr unempfindlich gegen Erschütterung ist (und sich deshalb oft im KFZ-Bereich findet), ist er zwangsweise auch sehr langsam. Der Rotor des Antriebsmotors hat eine relativ große Masse und bremst deshalb nur recht langsam. Dies muss die Steuerung beim Anfahren einer definierten Position berücksichtigen, damit sie nicht am Ziel vorbeischießt. Das "Herunterlaufen" des Motors verlangsamt natürlich den Prozess erheblich.

Es gibt noch Exoten wie z.B. die Fixed Pickups von Sony, wo nicht der Laser bewegt wird, sondern die gesamte CD inklusive dem Antriebsmotor, oder der Drehteller von Pioneer, bei dem die CD mit der Unterseite nach oben eingelegt und von oben abgetastet wird. Wer so ein Gerät besitzt, dem kann ich im Problemfall nur den Gang zum Fachmann empfehlen, diese Mechanik ist zu komplex und auch zu kostbar, um sie aufs Spiel zu setzen.

Zum Schwingarm-Typ kann ich leider keine Erfahrung vorweisen. Da die Player, in denen solch ein Mechanismus steckt, aber oft zum hochpreisigen Segment zählen, würde ich vorsichtshalber zum Fachmann raten.

Linearantrieb (der Linearmotor ist rechts unter dem Blech)
Der Linearantrieb ist für ein praktisch verschleißfreies Leben berühmt, da für die Bewegung zunächst einmal nur Magnetismus zum Einsatz kommt und keine Mechanik. Die einzigen Stellen, an denen der Pickup mit dem Laufwerk wirklich verbunden ist, sind die gehärteten Stahlstangen. Der Kontakt zwischen beiden ist meistens eine Messing-Durchführung beim Pickup mit geringer Toleranz, so dass der Pickup sich praktisch ausschließlich in der vorgegebenen Richtung bewegt und nicht seitlich "flattern" kann. Dieser Part muss freilich geschmiert werden, um ungehindert zu funktionieren. Es gibt dazu kein einheitliches Patentrezept, jeder Hersteller hat seine eigenen Vorzüge. Manchmal kommt eher zähflüssiges Silikonfett zum Einsatz, manchmal sehr dünnflüssiges Maschinenöl. Wichtig ist, sich an die Herstellervorgaben zu halten, die sich meist im Service Manual finden (dem Thema "Lubrication" ist dort oft ein ganz eigenes Kapitel gewidmet). Ansonsten sollte man versuchen, zu ermitteln, welches Schmiermittel bisher zum Einsatz gekommen ist, und ein gleichartiges zu verwenden.
Ein Linearmotor wird relativ direkt magnetisch angesprochen. Es handelt sich im Grunde um eine Spule, die um einen länglichen Dauermagneten gelegt wird. Gibt man auf diese Spule eine Spannung, dann bewegt sich die Spule (und alles, was daranhängt) analog dazu.
 Leider hat Öl lästige Nebenwirkungen. Z.B. fängt es Staub ein, der dann im besten Fall "zur Seite geschoben" wird und sich dann als Ring um die Endanschläge der Stahlstangen wiederfindet, im schlimmsten Fall gelangt er in die Messingdurchführung und blockiert oder bremst.
Und dann behält nicht jedes Öl seine Eigenschaften für immer. So kann es passieren, dass ein Öl beginnt zu kleben, statt zu schmieren. Nikotin mischt da sehr gerne mit (Rauchergeräte sind grundsätzlich keine gute Wahl, aber die mit Mechanik schon gar nicht), aber manches Öl verfällt auch von selbst. Da wäre es dann geboten, vom Service Manual ggf. Abstand zu nehmen und ein verlässliches synthetisches Öl zu verwenden, das zumindest abgesehen von der Haltbarkeit ähnliche Eigenschaften hat.

Bei Problemen mit hängendem Laser ist die Reinigung der Stahlstangen auf jeden Fall ratsam, also sowohl das Entfernen von Staubresten und dem Öl, alles danach frisch neu zu schmieren.
Leider ist dazu der Ausbau des Pickups kaum zu umgehen, denn an die Ösen, durch die die Stahlstangen verlaufen, kommt man nun mal nur, wenn man die Stahlstangen entfernt, und damit ist der Pickup ohne Halt.
Die Stangen sind meist mit Schrauben fixiert, manchmal auch mit Metallfedern. Hier lohnt es sich wieder, Fotos zu machen, damit man zumindest bei den Federn noch weiß, wie diese korrekt eingehängt werden, und auch, wie die Stangen ursprünglich positioniert waren.
Linearmotor (links) mit Schleifkontakten (diese zeigen im
eingebauten Zustand, wie hier abgebildet, nach oben)
Widerstands-Schleifbahn für die Positions-
ermittlung des Linearantriebs
(hier ist das Laufwerk von unten abgebildet!)
Interessantes Detail: Linearmotoren haben normalerweise keine "End"-Sensoren, die der Steuerung verraten würden, dass der Motor an einer der Außenpositionen angekommen ist. Die Steuerung muss entweder mitrechnen, oder die Position wird passiv abgelesen. Hier im Beispiel passiert das durch eine Kohleschicht-Schleifbahn, die mit zunehmender Länge einen höheren Widerstand hat. An der Spule befindet sich der Schleifkontakt, der mit dem Pickup mitwandert. Die Schleifbahn ist praktisch ein Potentiometer, das wie ein Spannungsteiler eingesetzt wird. An den beiden äußeren Enden der Schleifbahn werden Masse bzw. eine definierte Spannung (z.B. 5 Volt) angelegt, und die parallel dazu verlaufende Schleifbahn für den Abgriff bekommt durch den Kontakt am Pickup zwischen 0V und 5V, je nachdem, an welcher Position der Motor gerade steht.




Schneckenantrieb in einem PC-DVD-Laufwerk
Der Schneckenantrieb ist eine relativ junge Technik, die aus der Computertechnik entliehen ist. So nutzen z.B. viele DVD- und Blu-Ray-Laufwerke einen solchen Antrieb, aber auch aus früheren Zeiten ist dieser Antrieb vielen ein Begriff, nämlich von Diskettenlaufwerken. Die Schnecke wird per Schrittmotor gesteuert und ein Metallhaken, der am Pickup befestigtet ist und in die Windungen greift, wandert je nach Drehrichtung mit. Ohne Schmierfett geht das nicht lange gut, mit dem richtigen Fett hingegen praktisch ewig.
Dass ein Schneckenantrieb ausgebremst wird, kann man gut an der Zugriffsgeschwindigkeit erkennen. Wenn der Wechsel von einer Spur zur nächsten unüblich lange dauert, oder der Player dabei gar aufgibt und die Wiedergabe anhält, dann wird es Zeit zum Reinigen / Nachschmieren. Schrittmotoren sind sehr robust und fallen kaum aus.

Zahnradantrieb von oben - gut zu erkennen ist
die schwarze Zahnstange unter dem Pickup
Der Zahnradantrieb ist besonders verschleißbehaftet, denn hier wird zumeist mit Kunststoff gearbeitet. Da die mechanische Belastung der Teile aber wegen der hohen Übersetzung relativ gering ist, kann man dies fast vernachlässigen. Sie trägt außerdem dazu bei, dass das Laufwerk sehr erschütterungsfest ist, aber eben auch sehr langsam. Besonders in preiswerten Geräten findet sich diese Antriebsart.

Detail von der Übersetzung. Das schwarze kleine Zahnrad rechts
ist direkt am Motor montiert, über das weiße Zahnrad wird die
Drehbewegung stark reduziert und an die Zahnstange (links) weitergegeben

Anschluss des Laser-Pickups

Vom Pickup geht mindestens ein Kabel weg zur Signalverarbeitung, oft ein braun-orangefarbenes "Flat Flex"-Kabel, das im Grunde ein dünner Kunststoffstreifen mit eingelassenen Kupferleitbahnen ist. Es kommen aber auch klassische Kupferkabel in weicher, flexibler Isolierung zum Einsatz.

Flat Flex, hier die Anschlussseite an der Hauptplatine
Entscheidend ist, dass diese Kabel jede Bewegung des Pickups mitmachen müssen, sie werden also über die Zeit sehr oft in verschiedene Richtungen bewegt und gebogen, so dass Materialermüdung droht. Die Flat Flex-Kabel reißen dann beispielsweise ein, vorzugsweise an Stellen, wo sie in einen anderen Winkel geführt werden, und unterbrechen dabei mehr und mehr Kupferleitungen. Dies führt schon bei der ersten unterbrochenen Leitung typischerweise zum Totalausfall des Pickups. Daher gilt äußerste Vorsicht im Umgang mit diesen filigranen Kabeln. An der Hauptplatine (wie oben abgebildet) sind die Kabel in einem Klemm-Anschluss gesteckt, den man erst entriegeln muss, bevor sich das Kabel ziehen lässt. Bei Anschlüssen wie dem abgebildeten lässt sich die obere Hälfte des weißen Kunststoffgehäuses anheben, damit wird das Flexkabel freigegeben. Dies sollte man unbedingt beherzigen, denn das Kabel lässt sich auch mit Gewalt herausreißen, aber mit erheblichem Risiko, dass es dabei Risse bekommt.
Klein aber gemein: Riss im Flexkabel
Riss aus der anderen Richtung


Solche Kabel sind kaum zu reparieren, dazu müssen die Kupferbahnen freigekratzt und mit feinster Löttechnik überbrückt werden. Da die mechanische Belastung im täglichen Betrieb aber bleibt, ist so keine langlebige Lösung zu erreichen. Da hilft leider nur der komplette Austausch des Kabels. Da auch hier gilt, dass jeder Pickup, jeder Player und jeder Hersteller eine andere Kabelform und Polzahl verwendet, gibt es Flat Flex-Kabel leider nicht universell, sondern ausschließlich genau auf ein konkretes Modell ausgelegt. Meist bekommt man das neue Kabel nur zusammen mit einem neuen Pickup.
Die klassichen Kupferkabel sind aber ebenfalls nicht unproblematisch. Wenn sie relativ lang und mit viel Platz ausgelegt sind, ist die mechanische Belastung weniger stark, da sie über die Strecke zwischen CD-Innenring und -Außenring weniger stark angewinkelt werden müssen. Aber auch beim flachsten Winkel bleibt es eine Sammlung von Kupferlitzen, die irgendwann brüchig werden können. Durch die Isolierung ist dies nicht mit bloßem Auge zu erkennen, und auch ein Messgerät ist zur Identifikation einer unterbrochenen Leitung nicht unbedingt immer hilfreich, denn brüchige Leitungen leiten abhängig von ihrem Winkel, mal mehr, mal weniger. Da auch so ein Kabel nur schwer zu reparieren ist, ohne die Langzeitstabilität zu gefährden, ist ein Austausch auch dabei ratsam. Die Kabel sind häufig auf beiden Seiten mit Steckkontakten versehen, die man mit etwas Glück wiederverwenden kann, wenn man die Kabelleitungen erneuert.

 

Zentrale mechanische Komponente: der Spindelmotor

Nun zu einer besonders gerne verkannten Fehlerquelle. Die CD rotiert normalerweise direkt und ohne Übersetzung auf der Achse eines Motors, in ganz seltenen Fällen gibt es einen Riemen zwischen Motor und CD-Teller.
Spindelmotor mit aufgestecktem CD-Teller
Die exakt eingehaltene Drehzahl ist entscheidend für das zuverlässige Funktioniern des Players. In den Datenblättern findet sich sehr oft sie Angabe, dass Gleichlaufschwankungen beim Spindelmotor nicht im messbaren Bereich liegen, und so soll es sein. CD-Player haben zwar eine hervorragende Fehlerkorrektur, aber schlechter Gleichlauf lässt sich nur bedingt korrigieren.
Folgendes Verhalten deutet auf mögliche Probleme mit dem Spindelmotor hin:
  • Player spielt zu schnell oder "springt". Dabei ändert sich nicht die Tonhöhe, sondern z.B. die effektive Abspielgeschwindigkeit, indem immer wieder Sekundenbruchteile bis mehrere Sekunden übergangen werden
  • Player ist neigungsabhängig, z.B. gibt es Sprünge beim Abspielen, wenn er auf einer genau waagerechten Fläche steht, aber angekippt (seitlich oder mit angehobener Front oder angehobener Rückseite) funktioniert alles normal
  • Suchzeiten beim Springen zwischen Titeln dauern länger als üblich
Das mit der Neigungsabhängigkeit des Players ist mir besonders wichtig, hier zu erwähnen, denn genau so einen Fall hatte ich kürzlich. Oft wird die Neigungsabhängigkeit eher dem Pickup oder dessen Transport zugeschoben, aber hier zeigte sich, dass es auch mal etwas ganz anderes sein kann.
Den Spindelmotor hatte ich ausgebaut und an einem Netzteil direkt angeschlossen. Er gab deutliche Geräusche von sich, und zwar am lautesten, wenn er mit der Achse senkrecht nach oben gehalten wurde, also genau so wie er im Laufwerk auch eingebaut wäre. Auch in anderen Ausrichtungen war er lauter als er sein sollte. Spindelmotoren sollten normalerweise praktisch unhörbar sein. Das ließ auf ein Problem mit den Kontakten im Motor oder den Lagern schließen. Ein halber Trofen Maschinenöl auf das obere Lager löste das Problem im Handumdrehen, und nach dem Zusammenbau spielte der Player wieder einwandfrei!
Eine Langzeitlösung ist dennoch nur der Austausch des Motors. Ein trockengelaufenes Lager erzeugt Reibung, was sich an der nicht mehr stabilen Drehzahl erkennen lässt. Es entsteht dann möglicherweise Abrieb an der Achse, dem Lage oder beiden. Dieser Staub ist durch das Ölen nicht weg, die Lebensdauer des Motors ist auf jeden Fall nicht mehr mit der eines neuen zu vergleichen.


Am Tausch des Motors hängt je nach Hersteller einiges an Aufwand. Meist muss das Laufwerk komplett ausgebaut, oft noch teilweise zerlegt werden. Der Motor ist meist von oben festgeschraubt und die Schrauben werden durch die Auflagefläche für die CD verdeckt, die auf der Motorachse steckt.
Üblicherweise ist diese geschraubt oder aufgepresst. Im Betrieb lastet also das Gewicht der CD sowie ihre Rotationsenergie / mögliche Unwucht ausschließlich auf den Lagern des Spindelmotors, was deren Abnutzung erklärt.

Die Fixierung des CD-Tellers durch eine seitliche Schraube gegen die Achse ist die servicefreundlichste, denn den Motor kann man so einfach durch einen neuen austauschen und den bisherigen Teller weiterverwenden.
Wenn dieser jedoch auf die Achse gepresst war, wird es kompliziert, je nachdem, wie viel Kraft im Spiel war. Er geht möglicherweise zu Bruch, wenn man versucht, ihn von der Achse zu ziehen (häufig ist er aus Kunststoff, aber es kann auch ein besonders zerbrechlicher Permanentmagnet sein, z.B. bei Onkyo). Zum Entfernen eines aufgepressten CD-Tellers von der Motorachse ist ein Spreizwerkzeug notwendig, das praktisch wie eine umgekehrte Zange den Teller vom Motorgehäuse wegschiebt. Dabei sollte die Kontaktfläche zum CD-Teller möglichst groß sein, um diesen gleichmäßig und nicht punktuell zu belasten. Eventuellen Fixierlack sollte man möglichst restlos entfernen, da er die Trennung der beiden Teile sehr erschweren kann.
Das Wieder-Aufpressen auf die Achse des neuen Motors kann dessen Lager erheblich belasten, wenn man nicht aufpasst. Ideal sind hier Motoren, bei denen das Ende der Achse aus der Gehäuserückseite noch ein kleines Stück hervorschaut. Spannt man den Motor mit CD-Teller in einen Schraubstock, dann sind durch die an beiden Seiten überstehende Achse die Mechanik und die Lager im Motor belastungsfrei. So oder so, auf keinen Fall sollte man im Schraubstock mehr Druck als unbedingt erforderlich anwenden.

Folgeproblem des Spindelmotoraustauschs: Fokus des Laser-Pickups

Wichtig: der Abstand zwischen der drehenden CD und der Laser-Optik darunter hat nur sehr wenig Toleranz, und er wird ausschließlich dadurch definiert, wie weit der CD-Teller auf die Motorachse geschoben ist bzw. von der Oberfläche des Motors entfernt ist. Man sollte sicherstellen, dass der CD-Teller beim neuen Motor möglichst genau wieder den Abstand vom Motorgehäuse hat wie beim alten. Hier helfen wieder Fotos, die vor der Zerlegung möglichst genau zeigen, wie weit z.B. die Achse des Motors noch aus dem CD-Teller nach oben herausgeschaut hat. Noch besser ist es, die genauen Maße mit einer Schieblehre zu ermitteln. Dieser Hinweis gilt auch für die CD-Teller, die gegen die Achse mit einer Schraube fixiert werden, auch hier ist die "Höhe" entscheidend.
Berücksichtigt man diesen Abstand nicht, führt das zu stundenlangem Nachjustieren "auf Verdacht", wobei man möglicherweise immer wieder das Laufwerk ausbauen, zerlegen, Abstand justieren, zusammenbauen und wieder einbauen muss. Da spart ein einziges genommenes Maß schnell mal Stunden.
Stimmt der Abstand nicht, dann äußert sich das z.B. hierdurch:
  • eingelegte CD wird überhaupt nicht erkannt. Der Player verhält sich, als hätte man keine CD eingelegt
  • die Abtastung ist unsicher, Abspielfehler und Sprünge häufen sich
  • Suchzeiten beim Springen zwischen Titeln sind erhöht
  • beim "Schnellvorspulen" mit Ton springt der Player auch mal in die Gegenrichtung, oder die Sprungabstände sind sehr unterschiedlich, oder der Ton setzt für längere Zeiten komplett aus
Der besagte Abstand wird durch die Brennweite der Laser-Optik definiert. Da diese auch in der Lage sein muss, Höhenschläge der CD auszugleichen, kann der Pickup diesen Abstand durch verschieben der Linse in gewissen Grenzen selbst nachregeln. Dies sollte aber die Ausnahme sein, d.h. normalerweise sollte eine CD immer genau im Fokus liegen, und eine Nachregelung sollte nur minimal erforderlich sein.
Leider braucht man zur exakten Justage ein Oszilloskop, und die Vorgehensweise ist bei jedem Gerät etwas anders. Was die meisten aber gemeinsam haben, sind Regelpotentiometer zum Anpassen des Focus Offset. Dieser Wert bestimmt die Standardposition der Linse, also wie nah an der CD diese liegt. Auch ohne Oszilloskop kann man hier durch vorsichtiges Regeln herausfinden, bei welcher Stellung der Player sich am stabilsten verhält. Dazu empfiehlt sich eine CD, die nicht ganz "rund läuft", also z.B. einen leichten Höhenschlag aufweist. Da der Fokus dann permanent nachregeln muss, kommt schnell heraus, ob er im richtigen Bereich läuft oder nicht.
Achtung, wenn man das Potentiometer zu weit regelt, kann es passieren, dass die Linse die CD berührt. Das sollte auf keinen Fall passieren, weil sie dadurch verkratzt und dadurch unbrauchbar werden kann. Wenn es passiert, sofort das Potentiometer in die andere Richtung drehen. Der Abstand ist zwar "kurz vor" einer Berührung, aber eine Sicherheitsmarge ist immer vorgesehen.
Bei Laufwerken, wo man den Abstand zwischen CD und Linse seitlich beobachten kann (leider eher selten), lässt sich dies rechtzeitig erkennen.

Elektronik-Probleme: Cinch-Ausgänge

Manchmal ist die Lösung zu primitiv, als dass man daran denkt. Wenn ein Player nur noch einen Kanal wiedergibt, und den anderen entweder gar nicht oder nur mit einem Kratzen, dann ist es ganz oft nur die Lötstelle, die den Mittelpol der Cinch-Buchse mit der Platine des Players verbindet. Diese Buchsen sind beim Einstecken von Kabeln mechansich belastet, und nicht alle Cinch-Buchsengehäuse fangen diese Belastung ausreichend ab. Ein Teil der Belastung wird an die Lötstelle der Platine weitergegeben, und diese kann so brüchig werden. Zum Nachweis hilft oft schon ein Rütteln am Cinch-Kabel. Wenn es Störgeräusche gibt, die mit der Bewegung stärker oder schwächer werden, dann ist es so gut wie sicher der Cinch-Verbinder. Der Ausbau der Hauptplatine ist dann angesagt.
Ein weiterer möglicher Nachweis ist die Kopfhörerbuchse. Wenn dort ein einwandfreies Signal anliegt, an den Anschlüssen der Rückseite jedoch nicht, spricht das ebenfalls für ein Verbindungsproblem dort. Das Kopfhörersignal wird in den meisten Fällen relativ direkt bei den Ausgängen abgegriffen. Sofern also nicht beides (Kopfhörer- und Cinch-Anschlüsse) ein unsauberes Signal haben, ist es immer noch relativ unkompliziert.
Da die Hauptplatine oft mit zahllosen Kabeln mit dem Rest des Geräts verbunden ist, empfehle ich zunächst wie üblich viele Detailfotos zu machen, aber auch ein farbliches Markieren der Stecker und der entsprechenden Buchsen auf der Platine kann helfen. Leider sind manchmal die Stecker nicht verpolungssicher, die Anzahl Pins ist möglicherweise bei verschiedenen Steckern genau gleich, so dass ein Stecker in beide Buchsen passen würde. Da ist es gut zu wissen, welches Kabel wohin ging.
Defekte Lötstellen sind mit bloßem Auge meist schon gut zu erkennen, sie sind nicht blank sondern eher stumpf, und manchmal liegt der "Pin" der Cinch-Buchse bereits frei und rundherum befindet sich nur noch wenig Lötzinn. Die Cinch-Buchsen nachzulöten, ist auch empfehlenswert, wenn sie augenscheinlich kein Problem haben.
Es kann leider auch passieren, dass die Metallbrücke, die vom Mittelpol der Cinch-Buchse zur Platine führt, selbst brüchig geworden ist. Wenn es also nicht die Lötstelle ist, dann lässt sich durch leichtes Wackeln und vorsichtiges Biegen an dem Metallstreifen prüfen, ob er noch fest sitzt oder irgendwo einen Bruch aufweist. So ein Schaden lässt sich normalerweise ebenfalls mit dem Lötkolben beheben, schlimmstenfalls muss die gesamte Buchse ausgetauscht werden.

Elektronik-Probleme: Spannungswandler und Hitze

Im Netzteilbereich erzeugen CD-Player die verschiedenen Versorgungsspannungen für Laufwerk / Servo, Digitalsektion, Analogsektion, Steuerung etc., und für praktisch jede Spannung gibt es einen entsprechend dimensionierten Spannungswandler. Es gibt hier einfache Ausführungen, die die Eingangsspannung, fast egal wie hoch, auf die definierte Ausgangsspannung bringen, indem sie die überschüssige Spannung in Hitze umwandeln. Solche Spannungswandler sind zu erkennen an ihrem relativ massiven, dreipoligen Gehäuse, das in den meisten Fällen eine hinten nach oben überstehende Metall-Lasche mit Bohrung aufweisen. Dies ist die Vorrichtung für die Montage an einem Kühlkörper, den aber die wenigsten Hersteller dort tatsächlich montieren. Statt dessen verlässt man sich auf eine minimale Luftzirkulation im Gerät, die diese Bauteile über ihre Metallrückseite kühlen soll. Oft reicht dies jedoch nicht aus.

Spannungswandler, hier für 9 Volt (L78S09)

Während Spannungswandler eine sehr hohe Temperaturtoleranz haben (sie können locker 100°C und mehr vertragen, aber auch erzeugen), ist die entstehende Hitze oft ein Problem in erster Linie für umliegende Bauteile, z.B. Elkos, die in Netzteilsektionen oft in direkter Nachbarschaft zu den Spannungswandlern verbaut sind, aber auch für die Lötstellen der Spannungswandler selbst. Sie werden zwar nicht heiß genug, um das Lötzinn zu verflüssigen und sich im Betrieb praktisch selbst auszulöten, aber die Hitze reicht doch, um über längere Zeit die Lötstellen mehr und mehr zu schwächen. Wenn eine Lötstelle erst einmal keinen richtigen Kontakt mehr bietet, dann kann sie bei höheren Leistungen / Spannungen sogar zu einer Funkenstrecke werden, die die verbleibende Metalloberfläche schnell oxidiert, so dass bald gar kein Kontakt mehr besteht.
Dass ein Spannungswandler zu heiß ist, lässt sich auch an der Platine ablesen, oft ist sie bei solchen Bauteilen dunkel verfärbt. Sicherheitshalber diese Elemente nachzulöten kann nicht schaden, und wenn der Platz für einen direkt angeschraubten Kühlkörper reicht, ist schon viel gewonnen. Eventuell lassen sich Spannungswandler auch über Kabel von der Platine an einen Ort verlegen, wo die Wärme besser abgeführt werden kann, z.B. die Rückseite vom Metallgehäuse. Es ist allerdings unbedingt zu berücksichtigen, dass die Metallfläche der Spannungswandler selbst unter Spannung stehen kann, während das Gehäuse die "Masse" darstellt. Damit kann man also einen Kurzschluss erzeugen, der sich nur durch das Zwischenlegen von Glimmerscheiben und einen Isolierkragen um die Schraube herum sicher vermeiden lässt. Die Glimmerscheibe liegt zwischen den zwei Metalloberflächen, leitet aber Wärme gut ab. Der Isolierkragen aus Kunststoff sorgt dafür, dass die Schraube keinen Kontakt mit der Metalllasche des Spannungswandlers hat, indem er die Schraube an der Vorderseite der Lasche und innerhalb der Bohrung umgibt. So kann der Spannungswandler zwar mechanisch und thermisch fest mit dem Gehäuse verbunden werden, elektrisch aber isoliert bleiben. Die Schraube ist dabei auf demselben Potential wie das Gehäuse (also normalerweise Masse).
Auch beim nachträglichen Anbringen von Kühlkörpern ist darauf zu achten, dass die Kühlkörper sich nicht berühren, da auch dabei verschiedene Potentiale aufeinandertreffen können, was normalerweise mindestens einen Verlierer hat.

Elektronik-Probleme: Elkos

Fast alle elektronischen Bauteile in einem CD-Player ändern ihre Charakteristik über die Zeit nicht. Widerstände, Dioden, Transistoren, Spulen und keramische Kondensatoren zum Beispiel verschleißen normalerweise nicht. Sehr wohl sind aber Elektrolyt-Kondensatoren einer Alterung unterworfen. Sie enthalten eine Flüssigkeit, die über die Zeit entweichen kann, der Kondensator trocknet also aus und verliert seine Fähigkeit, Ladungen zu halten. Das kann im Extremfall sogar zur Überhitzung oder Explosion des Bauteils führen.
In weniger schweren Fällen führt es zu Instabilität bei den Signalen, die speziell im digitalen Bereich oft zeitkritisch und exakt sein müssen und durch ausfallende Elkos immer weiter von der Norm abweichen, bis am Ende das Signal nicht mehr brauchbar ist.
Auch die oben bereits erwähnten Kondensatoren im Netzteilbereich (auch "Sieb-Elkos" genannt) müssen funktionieren, weil Brummspannungen und Störungen aus dem Stromnetz sonst direkt auf die Elektronik im Gerät durchschlagen.

Es ist deshalb an manchen Stellen erforderlich, Elkos zu ersetzen. Beim Ersatz ist darauf zu achten, dass die typisch in Millifarad (mF) oder Mikrofarad (µF) angegebene Kapazität genau dem Original entspricht. Der zweite entscheidende Wert jedes Elkos ist die maximale Spannung, die er verkraftet. Hier darf man im Zweifelsfall auch nach oben abweichen. Wenn man also einen Elko 330µF / 10V durch einen mit 330µF / 16V ersetzt, ist das kein Problem, sondern eher eine unnötige Sicherheitsmarge bei der Betriebsspannung. Nicht ersetzen darf man ihn jedoch mit 330µF / 6V oder einem anderen Kapazitätswert, das kann unvorhersehbare Folgeprobleme erzeugen.
Ein Hilfswert bei der Zustandsbestimmung ist der ESR (Equivalent Series Resistance) Wert, der angibt, was für einen Widerstand der Kondensator hat. Ein frischer Elko hat einen eher niedrigen Durchgangswiderstand, erhöhte Widerstände deuten also auf Alterung hin. Leider ist der Wert alleine noch nicht aussagekräftig, weil immer auch der Spannungsbereich und die Kapazität des Elkos mit berücksichtigt werden müssen. Dazu gibt es entsprechende Tabellen, welche Spannungs-Kapazitäts-Kombination normalerweise welchen ESR-Wertebereich hat. Angenehm bei der ESR-Messung ist, dass sie mit wenigen Ausnahmen direkt im System ausgeführt werden kann, d.h. ein durchzumessender Elko muss nicht erst ausgebaut werden, sondern kann dort vermessen werden, wo er eingebaut ist.
Wer sich nicht besser auskennt (auch ich zähle mich dazu), tauscht pauschal einfach alle Elkos aus. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sich das nicht lohnt. Im Gegenteil, Elkos sind als Einzelteile vielleicht billig, aber wenn man 100 verschiedene haben will, wird das am Ende doch immer teurer als gedacht. Außerdem besteht bei jedem einzelnen ausgetauschten Elko das Risiko, dass man Fehler macht, also versehentlich einen falschen Wert verbaut, den Elko verpolt, oder beim Löten eine neue Kaltlötstelle einführt.
Es sollte deshalb grundsätzlich gelten: nur so viel tauschen und löten wie nötig, und so wenig wie möglich.

Elektronik-Probleme: Muting-Schaltung und -Transistoren

Ein Sony CDP-X33ES, eigentlich ein panzerschrankartiges Gerät, das unzerstörbar wirkt, wies eine leicht verzerrte Wiedergabe auf, die zu Obertönen und einem insgesamt sehr "kratzigen" Klangbild führte. Der oben beschriebene Elko-Komplett-Tausch brachte keine Besserung. Durch Zufall stieß ich auf ein Forum, in dem dieses Problem auch anderen Sony-Besitzern aufgefallen war. Es scheint häufiger ein Problem in der Muting-Stufe der Player zu geben.
Kurz erklärt: CD-Player haben Phasen, in denen sie Störgeräusche erzeugen, die nicht beim Verstärker ankommen sollen. Beispielsweise beim "Schnellvorspulen" kommt immer eine kleine Menge digitaler "Müll" mit heraus, die bei hoher Lautstärke und empfindlichen Lautsprechern zerstörerisch wirken könnte. Auch wenn man den Player in den Pause-Modus setzt oder keine Wiedergabe stattfindet, werden die Ausgänge des Players "gemuted", also unterdrückt. Die meisten CD-Player machen das, indem sie den Signalpegel, der eigentlich zum Mittelpol der Cinch-Buchsen gehen würde, mit einem Widerstand auf Masse ziehen und damit das Signal vernichten, das bis dahin ungehindert Richtung Ausgang gewandert ist. So ist auf der Leitung absolute Ruhe, die nicht unbedingt herrschen würde, weil kleinste Störsignale, die im Player entstehen, auf die Ausgänge übersprechen könnten.
Die Signalleitung geht dazu durch einen Transistor, der sich entweder neutral verhält, oder den Widerstand gegen Masse durchschaltet, um das Muting auszuführen. Die Steuerlogik des Players entscheidet, wann das passiert, und natürlich passiert es in den Kanälen für rechts und links immer gleichzeitig.
Bei Sony scheint die Ansteuerung der Muting-Transistoren gerne mal zu "spinnen", so dass diese mit einer relativ hohen Frequenz das Signal unterbrechen und wieder freigeben, was zu dem beschriebenen Symptom führt.
Das eigentliche Problem mit der Muting-Steuerung habe ich mangels Fachwissen nie gefunden, aber gerne habe ich den Hinweis aus dem Forum befolgt, die letzten Transistoren in der Muting-Stufe einfach zu entfernen, d.h. die Muting-Steuerung spinnt nun weiterhin, hat aber keinen Effekt mehr, weil das ausführende Organ nicht mehr da ist. Damit war das Problem behoben und der Klang war wieder so gut wie eh und je.
Sicher hat man sich bei Sony etwas dabei gedacht, die Muting-Stufe vorzusehen, aber ich habe diverse Hörtests gemacht und konnte in keiner Betriebsart irgendwelche Störungen auf den Leitungen ausmachen, auch beim "Spulen" nicht, und erst recht nicht, wenn der Player auf "Stop" war. Insofern scheint die Muting-Stufe ein eigentlich unnötiger Luxus zu sein, und überdies noch einer, der potentiell das Signal zerhackt. Mir fehlt sie jedenfalls nicht.
Trotzdem: es ist ein Eingriff ins ursprüngliche Konzept und mag bei irgendwem doch negativ auffallen, daher sollte man z.B. beim Verkauf eines so modifizierten Geräts auf jeden Fall dem Käufer gegenüber mit offenen Karten spielen.

Elektronik-Probleme: Relais

Es gibt noch eine weitere Art des Mutings, die ganz klassisch über Relais ausgeführt wird. Technics hat dies z.B. bei seinen SL-P770 / 777 / 990 / 999 eingebaut. Hier gibt es also zusätzlich zur transistorbasierten "schnellen" Muting-Stufe noch relativ "langsame" Relais, die das Signal komplett vom Ausgang trennen. Die Relais werden aktiv während der Wiedergabe, was sich mit einem schönen "Klack" bemerkbar macht. Ich persönlich finde jedenfalls, dass Relais zur hochwertigen Anmutung beitragen. Sogar beim Springen von einem Titel zum nächsten werden die Relais kurz abgeschaltet.
Nun unterliegen aber Relais leider auch der Korrosion. Es gibt gekapselte Relais, wo das so gut wie ausgeschlossen ist, aber die meisten sind nicht luftdicht und bekommen damit ähnliche Probleme wie die eingangs erwähnten Schubladen-Kontakte. Bei miniaturisierten Relais ist eine manuelle Reinigung kaum noch machbar, da lohnt sich dann doch eher der Austausch durch neue, zumal die meisten Relais auch heute noch zu bekommen sind. Notfalls kann man Ersatzrelais verbauen, deren technische Daten denen der Originale entsprechen.
Wichtigstes Merkmal: die Spannung, bei der das Relais schaltet. Diese muss dem Original genau entsprechen, normalerweise sind es 6 Volt oder Vielfache davon (12 oder 24 Volt). Ebenfalls wichtigstes Merkmal: die Anzahl und Art der Schalter. Für Muting würde normalerweise die Schalterkonfiguration 2xEIN ausreichen, d.h. das Relais hat zwei unabhängige Kontakte, die normalerweise offen sind und bei Anliegen einer Spannung an der Spule beide gleichzeitig geschlossen, aber nicht miteinander verbunden werden.
Größere Relais sind mit einer oft transparenten Plastikkappe versehen, die sich entfernen lässt. Leider muss man die Relais dazu meistens ausbauen, weil man an die Verriegelung sonst nicht herankommt. Sofern das möglich ist, steht einer manuellen Reinigung mit Alkohol, starkem Papier oder wenn nötig feinem Sandpapier nichts im Wege.

Elektronik-Probleme: D/A-Wandler

Entscheidend für die Klangqualität des Players ist der Digital/Analog-Wandler oder DAC (Digital Analog Converter), der die digital aufbereiteten Signale von der CD in analoge Klänge übersetzt, die am Ende an den Cinch-Buchsen anliegen. Hier gibt es verschiedenste Modelle, Busbreiten, Sampling-Raten, Oversampling, es wäre zu viel, hier alle aufzuzählen, aber sie spielen die zentrale Rolle bei der Klangerzeugung und können verantwortlich sein, wenn ein Player nichts mehr wiedergibt oder das Signal nicht in Ordnung ist.
Ist ein optischer oder koaxkaler digitaler Ausgang vorhanden, wird an diesem der D/A-Wandler praktisch umgangen und durch einen externen Wandler ersetzt (bzw. verwendet man das Signal zur Aufnahme weiter). Ein guter Nachweis für einen defekten D/A-Wandler ist der Test, ob am digitalen Ausgang das Signal noch gut ist. Wenn ja, liegt im Analog-Bereich des Players etwas im Argen. Andernfalls beginnt das Problem schon davor und der D/A-Wandler ist unschuldig.
Leider ist es unmöglich, eine allgemeine Aussage zu treffen, wenn ein Signal nicht so aufbereitet wird wie es sollte. Der D/A-Wandler ist auch nur ein Zahnrad im Getriebe und von vielen anderen Bauteilen abhängig, darunter ein Oszillator / Quartz / Frequenzgenerator, der den Arbeitstakt vorgibt, aber er ist außerdem auch von diversen Filtern und weiteren Bausteinen umgeben, die alle genausogut die Fehlerursache sein könnten.
Ein erstaunlich sicherer Weg, einen defekten DAC zu erkennen, ist Kältespray. Man sprüht im laufenden Betrieb den DAC-Chip mit dem Kältespray an und beobachtet (bzw. hört hin), wie sich das Signal verändert. Wenn die Temperatur einen Unterschied ausmacht, sollte der DAC getauscht werden, denn diese Abhängigkeit sollte es nicht geben.
Diese Methode kann man natürlich auch bei allen übrigen integrierten Schaltkreisen auf Verdacht ausprobieren.
Allerdings gibt es Kältespray in verschiedenen Varianten, u.a. für den Sport, und die sind oft parfümiert, damit nicht so empfehlenswert für die Verwendung beim HiFi-Troubleshooting.
DACs zu tauschen, ist abhängig von der Bauform eine Sache für Fortgeschrittene. DIP (Dual Inline Pin)-Packages, die klassischen "schwarzen Käfer", sind die bekannteste Bauform für ICs, seit Einzug der SMD-Technik (Surface Mounted Device) kann ein DAC aber genausogut ein flacher, quadratischer Chip mit 32 Beinchen an jeder seiner vier Kanten sein. Beides kann man nur auslöten, wenn es gelingt, alle Lötstellen gleichzeitig so weit aufzuheizen, dass das Lötzinn überall flüssig ist. Bei der Durchstecktechnik (Bauteile auf der Oberseite der Platine, Leiterbahnen und Lötseite nur auf der Unterseite), die inzwischen kaum noch zu finden ist, kann man mit einer Entlötsaugpumpe einfach das Lötzinn so weit absaugen, dass der Chip nicht mehr fest sitzt und auf der anderen Seite aus der Platine gezogen werden kann. Bei SMD-Chips hilft nur Heißluft, die gleichzeitig auf alle Kontaktflächen geleitet wird, um das Lötzinn im gesamten Bereich zu verflüssigen. Die Platine und die Leiterbahnen leiden bei diesem Prozess extrem, so dass man nicht viele Versuche hat. Besonders droht das Risiko, bei Unachtsamkeit die Stellen, an denen ein Beinchen des Chips an der Platine festgelötet ist (die sogenannten "Pads"), anzuheben und damit unbrauchbar zu machen. Die Kupferleitbahnen und ebenso die Pads haften praktisch nur mit einer hauchdünnen Klebeschicht an der Platine, und diese Klebeschicht lässt bei Hitze nach. Ein einmal angehobenes Pad klebt auch nicht mehr, dies ist praktisch fast der GAU beim Löten, abgesehen davon, dass die Platine durch zu viel Hitze "verbrennt".

Elektronik-Probleme: prellende und defekte Taster

CD-Player werden grundsätzlich elektronisch gesteuert. Es gibt abgesehen von exotischen Modellen mit manuell bedienter Schublade keine Funktion, die nicht über den Prozessor gesteuert und vom Benutzer über Taster ausgelöst wird. Da ein Taster letztendlich auch nur ein Kontaktpaar ist, das auf Druck zusammengebracht wird, haben wir auch dort wieder das Problem mit der Korrosion. Taster sind meist nicht luftdicht gekapselt und die Kontakte verschlechtern sich mit der Zeit. Das kann folgende Auswirkungen haben:
  • eine Taste reagiert nur noch, wenn man sie relativ fest drückt, oder gar nicht mehr
  • eine Taste reagiert auf einmal drücken "mehrfach", z.B. öffnet die OPEN/CLOSE-Taste die CD-Schublade, sie schließt sich jedoch sofort wieder. Oder die Taste zum Sprung auf den nächsten Titel sorgt dafür, dass der Player mehr als einen Titel weitergeht
  • bei Tastaturmatrixschaltungen kann es außerdem passieren, dass eine Taste nicht mehr die Funktion auslöst, für die sie gedacht ist, sondern stattdessen oder zusätzlich auch die Funktion einer anderen Taste
  • das typische Klicken, das normalerweise auf Tastendruck zu hören und zu fühlen ist, lässt nach oder fehlt
Angenehm bei den Tastern ist, dass es sich meistens um "Pfennigartikel" handelt, und es werden nicht viele Varianten verbaut, so dass ein Austausch unproblematisch ist. Eine Reparatur eines einzelnen Tasters lohnt sich nicht und ist in den meisten Fällen auch nicht möglich, weil man die Taster nur zerstörerisch zerlegen kann.
Bei Geräten mit Fernbedienung lässt sich gut ermitteln, ob ein Bedienungsproblem an einem defekten Taster hängt oder eher woanders, z.B. beim Mikroprozessor. Wenn dieselbe Funktion von der Fernbedienung aus ohne Probleme ausgeführt werden kann, am Gerät jedoch nicht, dann ist der Taster hinter der jeweiligen Taste wohl der Schuldige.

Verschmutzte VFD-Displays reinigen

Ein kleiner Exkurs, es geht ja nicht nur um die Funktion, sondern vielleicht auch um das Aussehen des Players. Die gläsernen Vakuumfluoreszenzdisplays (VFD), die im Grunde einer flachen Elektronenröhre ähneln, arbeiten mit relativ hohen Spannungen und Frequenzen und bauen deshalb eine statische Anziehung auf, die besonders Staub und feinere Partikel anzieht. Diese setzen sich als schmutziggraue Schicht von außen auf die Glasfläche und machen das Display neblig, stumpf und unansehnlich. Das Entstehen der Schicht lässt sich zwar kaum vermeiden, aber mit ein wenig Alkohol und einem Taschentuch lässt sie sich einfach entfernen.
VDF-Displays leuchten normalerweise in einem hellen Blau oder Türkis. Diese Farbe liegt nicht jedem Hersteller, daher werden Filterscheiben eingesetzt, die entweder zwischen der VFD-Vorderseite und der Gehäusefront eingesetzt werden, oder der transparente Teil der Gehäusefront wird gleich entsprechend eingefärbt. Viele Displays leuchten dadurch z.B. eher hellgrau, indem eine bräunliche Filterscheibe zum Einsatz kommt. Auch gelb (Sanyo, JVC), grün (Onkyo) und andere Farben sind denkbar, einzig die Farbe rot ist nicht mit einem Filter zu erreichen, dazu ist die Leuchtfarbe der Phosphorbeschichtung am falschen Ende des Spektrums. Es gibt jedoch VFD-Displays, wo zur Erzeugung von roten Flächen oder Texten die Phosphorschicht direkt eingefärbt wird.
Da die Filterscheiben üblicherweise aus Kunststoff bestehen, ziehen auch sie durch statische Aufladung Schmutz und Staub an. Wenn man das Bedienteil des Players bereits so weit zerlegt hat, dass das VFD-Display für die Reinigung freiliegt, ist es immer eine gute Idee, auch die "Gegenseite" des Displays in der Gehäusefront zu reinigen. Hierbei zunächst an einer unauffälligen Stelle ausprobieren, ob die Beschichtung intakt bleibt, es gibt hierbei leider sowohl welche, die Alkohol nicht vertragen und dann "blind" werden, als auch z.B. welche auf Gel-Basis, die durch Wasser angelöst werden, so dass die Scheibe nicht mehr glasklar ist.

Allgemeines zur Reinigung

Ältere Geräte haben in den Jahren ihres Bestehens immer mehr oder weniger Staub und Schmutz eingesammelt. Äußerlich empfehlen Hersteller immer die Reinigung mit möglichst schonenden Mitteln, also ein feuchtes Tuch oder einen feuchten Schwamm (nicht nass), allenfalls eine sehr schwache Seifenlösung.
Für hartnäckigere Verschmutzungen ist hochprozentiger Alkohol empfehlenswert, Isopropanol gibt's in der Apotheke, meistens leider nicht hochrein, sondern maximal 70% Alkohol mit 30% Wasseranteil. Da es sich um gereinigtes Wasser handelt, sind keine Rückstände zu erwarten, aber im Falle einer Filterscheibe (siehe vorheriger Abschnitt) hat man in vielen Fällen das Problem, dass sowohl Alkohol als auch Wasser in größerer Menge mitspielen, und mindestens eins von beiden mag der Filter evtl. nicht.
Ideal ist 99,9% Isopropanol, z.B. bei eBay erhältlich, wenn die Apotheke zur Abfüllung nicht bereit ist. Bei eBay sind die Angebote nebenbei deutlich günstiger als jeder Apothekengang.
Für die Reinigung von Metall- und Kunststoffoberflächen ist Isopropanol praktisch, es verursacht keine Lackschäden, es ist nicht aggressiv und verfliegt in kurzer Zeit komplett, hinterlässt also keine Feuchtigkeit. Beim Arbeiten damit sollte für eine gute Belüftung gesorgt sein, das Einatmen der Isopropanol-Dämpfe ist zwar nicht direkt Gesundheitsschädlich, aber rauscherzeugend. Die Konzentration kann schnell darunter leiden und allzu bald schleichen sich Fehler und Nachlässigkeiten ein.
Vollkommen tabu sollten Lösungsmittel wie Nitroverdünnung, Farben- und Lackverdünner, Aceton und (Wasch-)Benzin sein. Diese können zumindest Kunststoffoberflächen angreifen, die dann irreversibel ruiniert sind.
In CD-Spielern sammelt sich immer auch eine gute Portion Staub, die durch die Schublade und eventuelle Lüftungsschlitze entsteht. Ein Haushaltsstaubsauger ist zur Entfernung keine gute Wahl, das Vakuum kann schnell zu stark werden, so dass der Schlauch sich "festsaugt" und dabei Bauteile oder Mechanik verbiegt. Handstaubsauger kommen eher in Frage.
Auch beim "Ausblasen", also dem Reinigen mit Druckluft, ist Vorsicht geboten. Man kann den Staub versehentlich tiefer ins Gerät hineintreiben, wo er schwerer wieder zu entfernen ist. Druckluft sollte man außerdem nicht direkt auf empfindliche Teile wie die Laseroptik oder deren Zuleitungen richten, weil dabei das Risiko besteht, die empfindliche Aufhängung der Linse zu beschädigen oder Flexkabel zum Reißen zu bringen. Am besten hilft gut dosierte Druckluft bei einem zumindest halbwegs zerlegten Gerät, so dass die Luft überall gut hinkommt. Auch hier ist Geduld gefragt; lieber mit weniger Druck länger und gründlicher in alle Ecken gehen, als einmal mit Vollgas oberflächlich draufhalten.
Auf Platinen bleibt trotz Druckluftreinigung oft eine dünne Staubschicht zurück, die für die Funktion aber unkritisch ist. Da die Platine im normalen Betrieb nicht zu sehen ist, sollte man es mit der Ästhetik hier nicht übertreiben. Die Reinigung unter Wasser oder mit einer Bürste kann schnell mehr schaden als nützen. So sind Bürsten, z.B. die vom Handfeger, gerne mal statisch stark aufgeladen und verteilen ihre Ladung dann schön auf den ICs. Es mag nachher sauber sein, aber nicht mehr unbedingt funktionieren. Bürsten, die zu fest sind, verbiegen außerdem möglicherweise Bauteile, außerdem wirbeln sie den Staub auch nur auf, dieser muss immer noch in einem zweiten Durchgang abgesaugt oder weggeblasen werden.
Vollbestückte Platinen zu "duschen" ist ebenfalls ein Garant für Probleme, denn das Wasser verflüchtigt sich nur extrem langsam, und es gibt diverse Stellen, an denen es sich unsichtbar aufhalten kann. Wenn auf der Platine Spulen, Transformatoren, Relais, Potentiometer, Trimmkondensatoren o.ä. aufgelötet sind, ist die Dusche ein absolutes No-Go. Im Grunde sollte sie es aber immer sein.
Abspülen mit Alkohol ist weniger problematisch, aber deutlich teurer und meist genau so unnötig wie die Reinigung der Platine mit Wasser.

Kontaktsprays und Korrosion

Dies ist für CD-Player zwar nicht so relevant, kommt aber dennoch vor. Geregelte Kopfhörerausgänge oder auch das von Technics bekannte Drehrad für die Jog/Shuttle-Funktion haben intern eine oder mehrere Schleifbahnen mit Kontaktgleitern, die durch Verschmutzung und Korrosion leiden können. Der Kopfhörer macht laute Kratz- oder Knallgeräusche beim Ändern der Lautstärke? Das Drehrad reagiert nur noch, wenn man es gleichzeitig drückt? Beides spricht für verschmutzte Bauelemente.
Dafür hat sich die Industrie Kontaktsprays erdacht, praktisch eine Mischung aus Lösungsmittel und leichtem Öl. Das Lösungsmittel löst die Verschmutzungen an, durch Betätigen des Bauelements wird der Schmutz dann zur Seite geschoben, und da dieser Teil des Sprays meist auf alkoholbasis ist, verfliegt es nach kurzer Zeit. Zurück bleibt ein feiner Ölfilm, der die Kontakte schmiert und den elektrischen Kontakt verbessert.
Jedoch sind die Kontaktsprays auch kein Allheilmittel. Pauschal jedes Potentiometer bis zum Überlaufen mit Kontaktspray zu fluten, so ist es nicht gedacht. Der Schmutz verlässt das Bauteil meist nicht, sondern wird nur an eine Stelle verschoben, wo er weniger Schaden anrichtet. Das Lösungsmittel kann, im Übermaß angewendet, auch Schäden an den Komponenten anrichten, z.B. die Kohleschleifbahn eines Potentiometers anlösen. Die Trocknung hängt direkt von der verwendeten Menge des Sprays ab, und mehr Spray bedeutet auch mehr verbleibendes Öl, das dann ggf. aus dem Bauteil herausläuft und die Umgebung "versaut".
Korrosion wird durch Kontaktsprays auch nicht aufgehoben. Auch wenn eine Besserung eintritt, ist sie eventuell nicht von großer Dauer.
Korrosion lässt sich leider nicht grundsätzlich vermeiden. Korrodierte Oberflächen kann man, je nach Empfindlichkeit, manuell reinigen oder anschleifen, es gibt allerdings auch noch die chemische Variante, die mit Hausmitteln machbar ist:
  • korrodierte Teile in Alufolie wickeln
  • in einer Lösung aus heißem Wasser und Salz einige Zeit einlegen, ggf. auf dem Herd einige Minuten heiß halten - vorsichtshalber jedoch nicht kochen! Es soll sich ja nichts dauerhaft verziehen. Vor allem, wenn die korrodierten Teile untrennbar mit Kunststoff verbunden sind, ist bei höheren Temperaturen Vorsicht geboten
  • sicherstellen, dass die Alufolie und alle zu reinigenden Metallteile direkten Kontakt haben
  • sicherstellen, dass die Salzlösung überall hin kommt

Es läuft eine chemische Reaktion ab, bei der die Oxidation praktisch das edlere Metall verlässt und sich auf dem weniger edlen Metall niederschlägt. Da Kontaktflächen oft versilbert oder sogar vergoldet sind, funktioniert dies recht gut. Die Alufolie sollte sich nach einiger Zeit deutlich dunkel verfärben, während die darin eingewickelten Metallteile blank werden sollten. Als Nebenwirkung der chemischen Reaktion kann es leicht nach faulen Eiern riechen, dies ist zwar unangenehm, aber im Grunde ein gutes Zeichen, weil es bestätigt, dass die Reaktion stattfindet.
Um an die Kontakte zu kommen, ist normalerweise das komplette Zerlegen des jeweiligen Bauteils erforderlich. Dieser Aufwand lohnt sich dennoch, es ist auf jeden Fall eine viel gründlichere Reinigung als nur Kontaktspray im Gerät zu verteilen.
Vor dem Wieder-Zusammenbau der Bauteile kann das Kontaktspray sparsam (!) eingesetzt werden, um die Korrosion für einige Zeit aufzuhalten und den Kontakt weiter zu verbessern.
Grundsätzlich hilft gegen Korrosion am besten die regelmäßige Bewegung der Kontakte, d.h. im Falle eines CD-Players sollte man gelegentlich mal den Kopfhörerausgang mehrmals komplett aufdrehen und wieder zurück. Bei Drehknöpfen mehrmals zwischen den äußersten Positionen hin- und herschwenken. Jahrelanges Herumstehen ist Gift für die Kontakte, und wer ein teures Gerät mal längere Zeit eingemottet hatte, wird vielleicht enttäuscht feststellen, dass es damit nicht wirklich geschont wurde.